Angelsportverein 1935 e.V. Oberhausen
Angelsportverein 1935 e.V. Oberhausen

Geschichte des ASV 1935 e.V.

Gründung

Im Januar 1935 trafen sich 16 Sportangler aus Oberhausen im Gasthaus „Zum Hirsch“ und gründeten den Angelsportverein 1935. Gründungsmitglieder waren:

Karl Baumann † - Engelbert Mayer †- Oskar Baumann † - Friedrich Mayer †-
Wilhelm Baumann † - Karl Mayer †- Ernst Blattner † - Oskar Mayer †- Hermann Blattner †- Heinrich Mösch †- Martin Blattner † - August Noll †- Stefan Brand † - Philipp Scheurer - †
Otto Einsiedler † - Eugen Zieger †

Unmittelbar nach der Gründung wurde der Angelsportverein Mitglied im „Reichsverband Deutscher Sportfischer“ in Berlin. Der Mitgliedsbeitrag betrug im Gründungsjahr eine Reichsmark, davon waren 60 Reichspfennige an den Reichsverband abzuliefern.

Am 21. August 1937 pachtete der ASV das Fischwasser „Kuhhecke“. Die Pacht betrug 20,- Reichsmark jährlich.

Da nur sehr wenige Angelerlaubnisscheine ausgegeben wurden, war die Mitgliederzahl in den ersten Jahren gering. Geangelt wurde im Alt- und Neurhein. Diese Fischwasser waren damals in einem hervorragenden Zustand.

Der folgende 2. Weltkrieg setzte allem Vereinsleben ein Ende.

 

Die Jahre nach dem Krieg

Nach dem Ende des Krieges fanden sich immer mehr angelsportbegeisterte Mitbürger, welche dem Verein beitraten. Es entwickelte sich ein reges Vereinsleben. In zunächst noch kleinem Rahmen wurden die ersten Vereinsfeste veranstaltet. Diese ersten Feste fanden am Neurhein in der Nähe der Anlegstelle der Fähre zur „Insel Flotzgrün“ statt.

Am 1. Januar 1951 pachtete der ASV das ehemalige Fährmannshaus am Altrhein. Im Jahre 1953 wurde das Haus in Eigenarbeit umgebaut und vergrößert. Es diente fortan als Geräteraum, um die Angelgeräte, welche damals noch aus Bambus waren, aufzubewahren. Im Folgenden wurde neben dem Altrhein eine Überdachung errichtet. Der Platz wurde nun als Veranstaltungsort genutzt.

 

Die Bemühungen um neue Fischwasser

Die ständig steigende Mitgliederzahl veranlasste die Verwaltung, größere Fischwasser zu pachten:

Am 1. Dezember 1961 wurde das Gelände bei der „Husarenquelle“ am „Rodemer“ von der Gemeinde erstmals gepachtet und als Fischwasser ausgebaut. Am 31. Januar 1963 folgte die wasserrechtliche Genehmigung des Landratsamtes Bruchsal.

Am 1. Januar 1962 gelang es dem Verein das staatliche Gewässer „Eisbruch“ auf der Insel Korsika vom Liegenschaftsamt Bruchsal zu pachten.

Gerne hätte man den „Baggersee Rothardt“ (heutige Erlichseen) gepachtet, wäre er doch ein ideales Gewässer gewesen. Aber dieses Fischwasser war bereits an zwei Sportfischer vergeben. Der Angelsportverein 1935 zahlte damals eine nicht unerhebliche Ablösesumme als Entschädigung, um mit der Gemeinde Oberhausen am 1. Oktober 1969 einen Nutzungsvertrag abschließen zu können. Am 1. März 1974 wurde dieser Vertrag in einen ordnungsgemäßen Fischerei-Pachtvertrag umgewandelt. So konnten jetzt zusätzliche Angelerlaubnisscheine ausgegeben werden. Die Zahl der Mitglieder stieg auf über 400.

Durch den Bau der Schnellbahntrasse in den Jahren 1979 und 1980 wurde ein Teil der Seen zugeschüttet. Die von der Bundesbahn erhaltene Entschädigung wurde zum größten Teil für den Fischbesatz verwendet.

 

Erlichseen – IG Verbundseen

Im Zuge der Neugestaltung des Erholungsgebiets „Erlich“ wurden im Jahr 1987 verschiedene Seen miteinander verbunden. Ausgenommen waren der ehemalige „Eisenbahnersee“ und der „Viehweidensee“, welche den Angelsportvereinen Neptun und 1935 als jeweils vereinseigene Seen von der Gemeinde zugesprochen wurde. Die restlichen Seen, mit Ausnahme der Rheinhausener Seen, verband man durch Dammöffnungen zu einem gemeinsamen Gewässer. Der ASV Rheinhausen beteiligte sich an diesem Verbund nicht und behielt 2 eigene, abgetrennte Seen zur eigenen Bewirtschaftung. Der neu entstandene Verbundsee wurde fortan von den Angelsportvereinen 1935 und Neptun gemeinschaftlich bewirtschaftet. Die beiden Vereine gründeten zu diesem Zweck die „Interessengemeinschaft Verbundseen“, welche bis zum heutigen Tag Bestand hat.
 

Unser Vereinsheim

Jahrelang war das Gasthaus „Zum Grünen Baum“ das Vereinslokal des Angelsportvereins 1935. Nach der Schließung der Gaststätte reifte der Gedanke, selbst ein Vereinsheim zu bauen. Gelegenheit bot sich am Erlenrain, neben dem Farrenstall der Gemeinde, am Weg zum Kieswerk. Am 20. April 1974 wurde mit dem Bau in Eigenarbeit begonnen. Die Arbeiten gingen zügig voran und nach einigen Wochen konnte bereits Richtfest gefeiert werden. Zeitnah wurde eine eigene Hauswasserversorgung installiert. Den Brunnen hierzu haben die Mitglieder des ASV unter größten Schwierigkeiten selbst gebohrt. Einige Zeit später legte die Gemeinde in die mittlerweile errichtete Sommerfesthalle eine Wasserleitung, an dem das Vereinsheim angebunden werden konnte.

Nachdem der Rohbau stand, war die Kasse des Vereins sehr strapaziert. Die Arbeiten am Innenausbau wurden aus diesem Grund noch etwas zurückgestellt und wurden am 1. Mai 1975 fortgesetzt. Unerwartet kam jetzt eine günstige Gelegenheit: Die Gemeinde stellte die Vatertierhaltung ein. Dieses Gebäude konnten wir zur Nutzung übernehmen. Die Mitglieder des Angelsportvereins gestalteten das Gebäude um und gliederten es dem Vereinsheim an. Um dem Wetter zu trotzen und auch bei schlechtem Wetter die für das jährliche Backfischfest erforderlichen Mengen an Fisch trockenen Hauptes putzen zu können, wurde der bereits vorhandene Fischputzplatz überdacht.

Am 3. Oktober 1983 verkaufte die Gemeinde das ehemalige Vatertiergebäude an den Angelsportverein 1935. Das dazugehörende Gelände wurde dem Verein in Erbpacht überlassen. Der Angelsportverein war jetzt rechtmäßiger Eigentümer des ganzen Gebäudes. Der Bau des neuen Vereinsheimes und der Umbau des Vatertiergebäudes wurden von den Mitgliedern des Angelsportvereins zu 90% in Eigenarbeit geleistet. Im Jahr 1987 wurde das Vereinsheim mit einer neuen Wirtschaftsküche ausgestattet, welche noch heute in der Form besteht.

Eine Überdachung der Pergola mit späterer Befestigung der Außenwände und Einbau von Fenstern und Türen boten dem Verein dann die Möglichkeit, größere Vereinsfeste im Vereinsheim austragen zu können.

Die Heizungsanlage bestand zunächst aus einem Ölofen, welcher später mit einer zentralen Ölversorgung ergänzt wurde.

Im Jahr 2001 beauftragte der Verein die Fa. Kühnle mit dem Einbau einer Gasheizung.

Das Dach des Vereinsheimes war mittlerweile undicht. Bei Starkregen fingen aufgestellte Eimer und Gefäße die durchsickernden Wassermassen im Vereinsheim auf. Im Jahr 2008 wurde das alte Dach erneuert und mit Wärmedämmplatten versehen. Im gleichen Zeitraum wurde das Stromnetz erweitert, um den steigenden Kapazitätsanforderungen für Vereinsfeste gerecht zu werden.

Für den Umbau der sanitären Anlagen liegen die Pläne bereits vor und sollen in den nächsten Jahren, sobald es die finanziellen Umstände wieder zulassen, in die Tat umgesetzt werden.

 

Sporthaus am Altrhein

Das mittlerweile in die Jahre gekommene Gebäude wurde in den Jahren 1984 und 1985 saniert. Neue Türen wurden eingesetzt und die alten Fenster mit Glasbausteinen versehen. Ein zweiter Eingang an der Rückseite ermöglichte es, den hinteren Raum als abgeschlossenen Geräteraum zur Aufbewahrung von Angelgeräten und Brennholz auszulegen. Der vordere Raum wurde jetzt für Sportzwecke und Veranstaltungsraum der Vereinsjugend genutzt. Der mittlerweile in die Jahre gekommene Unterstand beim alten Sporthaus stellte ein Unfallrisiko da und wurde in den Folgejahren entfernt.
 

Aus dem Vereinsleben

Die verschiedenen Veranstaltungen im Jahr machen das Vereinsleben des Angelsportvereins 1935 aus.

Seit Jahrzehnten finden immer wieder verschiedene Angelveranstaltungen statt. Das Anangeln im Frühjahr, das Königsangeln im Sommer und das Abangeln im Herbst werden schon seit Jahrzehnten immer wieder ausgetragen und erfreuen sich bis heute der Beliebtheit der Mitglieder. So wird seit 1956 jährlich ein Fischerkönig ermittelt. Später bezog man auch die Jugendlichen und Frauen mit ein. Seit 1981 wird ein Vereinsmeister aus den Ergebnissen aller jährlichen Angelveranstaltungen ermittelt.

Beim Vergleichsangeln messen sich die drei Angelsportvereine ASV Rheinhausen, ASV Neptun und ASV 1935. Ein Wanderpokal wird von Sieger zu Sieger weitergereicht.

Der Kappenabend findet bereits seit 1980 immer wieder statt. Weitere Veranstaltungen wie Grillfeste, Vereinsfeste am Vatertag, Helferfeste und Ausflüge prägen bis heute das Vereinsleben maßgeblich.

 

Backfischfest, Karfreitag

Einmal im Jahr veranstaltet der ASV 1935 ein großes Fischerfest in der Sommerfesthalle. Nur durch den unermüdlichen Einsatz seiner Mitglieder ist es dem Verein möglich, ein solches Fest bis auf den heutigen Tag immer und immer wieder durchzuführen. Mit seinen bekannten Fischspezialitäten, zubereitet nach Jahre lang überliefertem, traditionellem Rezept, lädt der Verein die Bevölkerung zum Fischessen ein. In den Jahren vor dem Bau der Festhalle wurde das Fest zunächst im Zelt auf dem Gelände des „Alten Sporthauses“ beim Altrhein ausgetragen, später wechselte man in die Reiterhalle. Seit dem Bau der Sommerfesthalle im Jahr 1980 bietet diese den Vereinen von Oberhausen einmal im Jahr die Möglichkeit einer Veranstaltung, welche der Verein fortan nutzte.

Seit 1990 veranstaltet der ASV 1935 ein Fischessen am Karfreitag im Vereinsheim, welches sich in den Folgejahren immer größerer Beliebtheit seitens der Bevölkerung erfreute und bis auf den heutigen Tag eine der wesentlichen Einnahmequellen zur Finanzierung von Besatzmaßnahmen und der Gewässerpflege darstellt.

 

Fischerjugend

Ohne Jugend keine Zukunft, das erkannte bereits Jugendleiter Karl Adler, als er 1982 zunächst kommissarisch zum Jugendleiter ernannt wurde. Binnen kürzester Zeit scharte er innerhalb eines Jahres 21 Jugendliche um sich. Heute zählt der Verein 20 jugendliche Mitglieder. In der heutigen Zeit gestaltet es sich immer schwieriger, Jugendliche für einen Verein zu begeistern, aber wir werden weiterhin immer wieder daran arbeiten, mit regen Aktivitäten Jugendliche für unseren Verein zu gewinnen. So trägt die Jugend ihr eigenes Königsangeln aus und ermittelt einen Jugendvereinsmeister, genau so wie bei den Erwachsenen. Aber auch Veranstaltungen wie Jugendlager und Ausflüge werden von den Jugendlichen immer wieder gerne angenommen.
 

Ziele unserer künftigen Arbeit

Neben der Hege und Pflege der Fischwasser stehen Umweltschutz und Naturschutz an vorderster Stelle. Als Mitglied beim Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg e.V. und der Interessengemeinschaft Bruhrain erfahren wir Unterstützung bei Fragen und Problemen rund um Gewässer, Schulung der Mitglieder in verschiedenen Bereichen und bei Bedarf auch rechtlichen Beistand.

So haben wir den so genannten Rennbahnweiher bei der Husarenquelle, der zum Fischen nicht mehr genutzt wird, als Schutzwasser für unsere vom Aussterben bedrohten Kleinfischarten vorgesehen. In dem angrenzenden Gelände finden im dichten Gehölz seltene Vögel und Kleintiere Schutz.

Für den mittleren Graben, dessen Wasser Verbindung zum Rennbahnweiher hat, übernahm der ASV 1935 die Bachpatenschaft. Die Flachwasserzonen dienen als Schutzgebiete für bedrohte Kleinfische. In den Erlichseen wurden Flachwasserzonen als Laichgebiete angelegt.

Wir sind uns bewusst, dass in einer Festschrift der Rückblick auf 75 Jahre Vereinsarbeit nur lückenhaft sein kann und nicht alle Aktivitäten schriftlich festgehalten werden konnten. Dafür bieten die Fotos in dieser Schrift für unsere Mitglieder und Freunde genügend Möglichkeit, sich an die gemeinsamen Leistungen zu erinnern.

Möge der Angelsportverein 1935 e.V. auch in Zukunft zum Wohle seiner Mitglieder und der ganzen Gemeinde tätig sein.

Die Inhalte und Fakten dieser Vereinsgeschichte stammen maßgeblich aus dem Festbuch zum 50-jährigen Bestehen, welches unser langjähriger, bereits verstorbener Vorsitzender und spätere Ehrenvorsitzende Kurt Werner in mühsamer Kleinstarbeit zusammengetragen hat. Die Daten und Fakten der letzten 25 Jahre wurden ergänzt.

Druckversion | Sitemap
© Angelsportverein 1935 e.V. Oberhausen